Calcutta
ist
das
natürliche
Durchgangstor
für
den
Handel
mit
dem
ganzen
nördlichen
Indien
und
behauptet
noch
immer
den
Vor-
rang
vor
Bombay
trotz
dessen
für
den
Verkehr
mit
Europa
günstigerer
Lage
(vgl.
S.
123).
Sein
Anteil
am
gesamten
indischen
Handel
beläuft
sich
auf
mehr
als
38%.
Wie
Bombay
für
Baum-
wolle,
so
ist
Calcutta
für
Jute
der
Hauptplatz,
wo
sie
roh
und
ver-
arbeitet
fast
3∕8
der
gesamten
Ausfuhr
umfaßt,
ebenso
für
Tee,
von
dem
fast
72%
der
indischen
Handel
kommt.
Andere
Ausfuhrartikel
sind
Opium,
Häute
und
Felle,
Ölsaaten,
Getreide
und
Hülsenfrüchte,
rohe
Baumwolle,
Schellack,
Kohle,
Rohseide,
Salpeter,
Öle
usw.
Die
einst
so
blühende
Indigo-
ausfuhr
hat
seit
der
Erfindung
künstlicher
Farbmittel
ständig
ab-
genommen.
Mehr
als
die
Hälfte
der
Gesamtausfuhr
Calcuttas
geht
nach
Europa,
in
erster
Linie
nach
England
(⅓
des
Ganzen),
dann
nach
Deutschland,
das
mehr
als
alle
übrigen
Länder
Europas
zu-
sammen
bezieht.
Nordamerika
(Vereinigte
Staaten)
steht
zwischen
England
und
Deutschland,
gleich
hinter
letzterem
folgt
China.
Die
wichtigsten
Einfuhrartikel
sind:
Baumwollenwaren,
Gold
und
Silber,
Metalle,
Öl,
Zucker,
Salz,
Maschinen,
Wollwaren,
Kurzwaren,
Talg,
Getränke,
Kleider,
Drogen
und
Eisenbahnmaterial.
—
Neuerdings
entwickelt
sich
auch
die
Industrie,
in
der
mehr
als
⅓
der
Be-
völkerung
Fabriken
liegen
zumeist
in
den
Vororten
und
in
Howrah,
wo
außer
Jute-
und
Baumwollspinnereien
auch
Eisenwerke
und
Seilereien
im
Betrieb
sind.
Das
Interesse
des
Reisenden
wendet
sich
in
Calcutta
fast
aus-
schließlich
den
europäischen
glanzvolle
Entwicklung
des
britisch-indischen
artig
zur
Anschauung
bringen.
Als
Mittelpunkt
kann
das
Govern-
ment
House,
der
vizekönigliche
schäftsviertel
mit
ihrem
fast
an
London
erinnernden
Verkehrsleben
von
der
weiten
Rasenfläche
des
Maidân.
Stattliche
öffentliche
Ge-
bäude
erheben
sich
allenthalben,
die
älteren
aus
dem
Anfang
des
XIX.
Jahrh.
im
klassizistischen
Stil
der
Zeit
scharf
die
europäische
Eigenart
betonend,
die
späteren
im
gotischen
oder
im
Renaissance-
stil
mit
leichter
Anpassung
an
indische
Generalgouverneuren
britischen
aller
Nationen
und
von
zahlreichen
kleineren
Fahrzeugen
angefüllt.
Schiffswerfte,
Speichergebäude
und
die
hohen
Fabrikschornsteine
vervollständigen
das
Bild
der
Welthandelsstadt.
Die
wichtigsten
Geschäftsstraßen
treffen
am
Dalhousie
Square
(Pl.
E
4)
zusammen,
dem
Hauptplatz
und
Park
der
Stadt
im
XVII.
Jahrh.,
mit
Gartenanlagen
und
einem
großen
Teich
in
der
Mitte.
Südöstl.,
Ecke
der
Old
Court
House
Street
(S.
241),
das